Follow my blog with Bloglovin ines bookshelf: Juli 2012

Sonntag, 29. Juli 2012

Léon und Louise (Roman)


eine Liebesgeschichte wie sie nur das Leben schreiben kann

Meine Rezension: Ich habe schon öfter von Léon und Louise gelesen, aber es bis jetzt noch nie geschafft mir das Buch zu besorgen. Die Erwartungen nach langer Zeit waren hoch und sie wurden fast bis zur Gänze erfüllt.
Ein entschleunigendes Buch, dass in meiner hektischen Welt eine Wohltat ist. Schon alleine wenn Léon anfang des 20. Jhdts. mit seinem Rad drei Tage lang quer durch Frankreich fährt, mit seinem Hab und Gut auf den Gepäcksträger gepackt, an Brunnen hält wenn er durstig ist oder an Wiesen und Stränden weilt wenn er müde ist, kann man nur mit ihm genießen. Das liegt wohl auch an Capus wunderbar leichtem Schreibstil.
Léon und Lousie ist alles andere als die klassiche Liebesgeschichte, es ist eigentlich die Alternative zur klassischen Liebesgeschichte. Und wenn man Lousie im Laufe des Buches kennen lernt fragt man sich, ob sie überhaupt gemacht gewesen wäre, für eine Beziehung oder Ehe im herkömmlichen Stil. Léon und Lousie lernen sich kennen und lieben während des ersten Weltkrieges und werden vom Selben auf tragische Weise getrennt. Es braucht Jahrzehnte bis sie sich wieder sehen und viele weitere Jahre bis sie einen gemeinsamen Weg finden zusammen zu sein.
Besonders gefallen haben mir in diesem Buch zwei weitere Charaktere, nämlich Léons Frau Yvonne, welche nicht einer Liebe nachtrauert die ihr niemals gehören wird und die sonderbare Frau Rossetot. Capus beschreibt das eine Ehe nicht immer gleich einer großen romantischen Liebe ist, sondern das es viel mehr eine Partnerschaft, eine Verpflichtung für einander und zu dem gemeinsamem Leben ist und das finde ich sehr schön und sehr realistisch.
Das Buch ist auch gespickt mit vielen Details des Frankreichs im ersten Weltkrieg, was mich jetzt nicht so sonderlich interessierte, aber auch nicht stöhrte sondern intelligent in die  Geschichte eingewoben ist.
Ein Buch für alle Fans von Liebesgeschichten der etwas anderen Art. Ein Buch zum herunter kommen vom hektischen Alltag, ein Buch zum genießen.


Wertung: *****
Inhalt: *****
Spannung: *****
Anspruch: *****

Alex Capus
Carl Hanser Verlag; München; 2011
314 Seiten

Klappentext: Alex Capes erzählt mit einer wunderbaren Leichtigkeit und großer Intensität von der Liebe in einem Jahrhundert der Kriege, von einem Paar, das sich auf märchenhafte Weise der Zeit widersetzt, gegen alle Konventionen an dieser Liebe festhält und ein eigensinniges, zuweilen unerhört komisches, zugleich verborgenes und allgemein bekanntes Doppelleben führt. Léon und Louise sind ein unvergessliches Paar unserer Gegenwartsliteratur. 



Freitag, 13. Juli 2012

Starcrossed Triologie (Jugendbuchserie)

Twilight meets Percy Jackson


Wenn man offen eingesteht, dass man Twilight gelesen hat und Harry Potter Fan ist, wird man oft gleich in die Fantasy-Schublade gesteckt. Als mir eine Freundin mit voller Begeisterung die ersten zwei Bände der Starcrossed Triologie (englisch) in die Hand gegeben hat, dachte ich mir erst: ohjeh: Super kitschiger Einband, Götter, Liebesgeschichten ... das ist nicht meins, oder?

Starcrossed (Band 1)

Meine Rezension: Ehrlich, ich habe mich die ersten 100 Seiten nur darüber geärgert, wie ähnlich das Buch zu Twilight ist, nur nicht mit Vampiren sondern mit Halbgöttern. Aber dann beginnt man sich die Frage zustellen, ob es nicht vielleicht ein besseres Twilight ist. Es ist weniger tragisch und theatralisch, es zieht sich nicht so und die Authorin kommt schneller zur Sache. Und dann beginnt das Buch doch seine eigene Geschichte zu erzählen.
Die Hauptfigur der Triologie ist Helen, die im Laufe des Buches erfährt, dass sie eine Halbgöttin ist und diverse übernatürliche Fähigkeiten besitzt. Dies erfährt sie aber erst als die Familie Delos auf ihre Insel zieht, eine Familie von Halbgöttern. Helen erfährt so nicht nur, dass sie ein Halbgott ist, sondern auch noch, dass es vier verfeindete Halbgötter Familien gibt, die durch einen Fluch gezwungen werden sich gegenseitig zu töten, bis nur noch eine Familie - ein Haus - übrig bleibt. 
Im Vordergrund der Story steht eine sich entwickelnde Liebe zwischen Helen und Lukas Delos (die natürlich nicht aus gleichen Häusern stammen und somit eigentlich verboten ist) so wie die Entwicklung von Helens übernatürlichen Fähigkeiten bei denen ihr die Familie Delos hilft, um somit ihr Überleben im Kampf der Halbgötter sicher zu stellen. 
Helen wird von einem verfeindeten Familien-Clan, so wie von ihrer seit Jahren verschollenen Halbgott-Mutter verfolgt. Die einen um sie zu töten, die andere um sie zu retten. 
Im Laufe des ersten Buches erfährt man viel um die Hintergründe und komplizierten Verflechtungen und Familiengeschichten der Halbgötter. Wie schon erwähnt, erinnert es sehr an Twilight, was mich eigentlich gestört hat, weil es ein bisschen abgeklatscht wirkt, das ändert sich dann aber gegen Ende von Band 1. 







Josephine Angelini
Harper Teen; New York; 2011
487 Seiten
auf englisch gelesen

Klappentext: Helen Hamilton has spent her entire sixteen years trying to hide how different she is - no its getting harder. Shes having nightmares of a desperate journey, visions of three women weeping tears of blood. And why is she possessed by the sudden, unstoppable urge to kill the handsome new boy in school, Lucas Delos?

A love written in the stars, a freud started in ancient Greece, a curse not even the gods can break. 

Dreamless (Band 2)

Meine Rezension: Der zweite Teil macht das große Minus - die parallelen zu Twilight - mehr als wett. Dieser Band ist spannend, er ist mitreißend, er erlaubt seinen Hauptcharakteren sich weiter zu entwickeln und es beginnen sich viele Puzzle Teile zu einer interessanten Geschichte zu verweben. 
Helen muss akzeptieren, dass Lukas ihr Cousin ist und somit eine Liebe zwischen den Beiden verboten. Somit konzentriert sie sich voll und ganz auf ihr Schicksal die Halbgötter von dem Fluch, der sie zwingt sich gegenseitig umzubringen, zu befreien. Dies vollbringt sie mit ihrer Gabe in die Unterwelt Hades zu gehen, um dort "the furies" zu finden. 
Der zweite Teil spielt immer abwechselnd in der Unterwelt, wo Helen nachts zusammen mit ihrem Begleiter Orion nach den "furies" sucht und der Oberwelt in der Helen langsam beginnt an Kräften zu verlieren.
Helen wird auch in diesem Band verfolgt und zwar von einem unsterblichen ameisenähnlichen Kämpfer namens Automedon.
Die Geschichte bleibt spannend, aber nicht in einem unerträglichen Maße so wie man es von anderen Büchern kennt. Immer zur rechten Zeit werden Rätsel aufgelöst und neue gestellt. Die Liebe wird ein wenig in den Hintergrund gestellt, es entwickeln sich neben Helen und Lukas auch andere zwischenmenschliche (oder besser zwischenhalbgöttliche) Beziehungen. Die Handlung spitzt sich immer weiter zu, bis es am Schluss zu einem großen Showdown kommt. 
Mir hat vorallem die Einführung von Orion in die Geschichte gut gefallen, der der ganzen Geschichte eine zusätzliche Facette gibt.


Josephine Angelini
Macmillan Childrens Books; London; 2012
502 Seiten
auf englisch gelesen

Klappentext: Heartbroken and forbidden from being with Lucas, Helen has been tasked with breaking the curse the keepts them apart by killing the furies. She spends her nights wandering the Underworld in search of them and, tormented by her worst nightmares made real, shes beginning to suffer from extreme exhaustion on top of her heartbreak. 



Wertung: *****
Inhalt: *****
Spannung: *****
Anspruch: *****

Montag, 2. Juli 2012

Wenn alle Dämme brechen (Sachbuch)

seichte, teils lustige, teils merkwürdige Geschichten aus der Gynäkologie

Meine Rezension: Ich war schon skeptisch als mir meine Mutter das Buch ans Krankenbett brachte. Ein Buch, geschrieben von einer Frauenärztin über ihre Laufbahn als Gynäkologin? Der Titel, wenn alle Dämme brechen - ein wenig merkwürdig - und wie sich im Nachhinein herausstellt auch überhaupt nicht passend. Auf dem Cover eine Damenbinde - geschmacklos, so wie auch das Buch teilweise. 
Das Buch ist gewollt: gewollt witzig, gewollt ideenreich und in Wirklichkeit durchschnittlich und seicht, was man von einer Ärztin eigentlich nicht erwartet.
Rappmund skizziert ihre Laufbahn als Medizinerin, vom Studium, über den Alltag im Krankenhaus, bis hin zu den ersten Schritten in der Praxis. Im Zuge dessen berichtet sie von Geschichten die sie erlebt hat: Krankengeschichten, skurriles aus dem Krankenhaus und aus Arztpraxen, von anzüglichen oder cholerischen Ärzten, von Geburten und Krebs. Jedoch erfährt der Leser nicht wirklich verblüffendes, nur ab und zu witziges, manchmal sogar betreten peinliches und dann auch wieder langweiliges.
Ich weiß nicht, wer die Zielgruppe dieses Buches sein soll, wahrscheinlich Frauen allen Alters, aber so wirklich empfehlen tue ich das Buch keinem. Es zeichnet eigentlich kein gutes Bild von Ärzten und schon gar nicht von ihr selber. Der Untertitel des Buches lautet, Bekenntnisse einer lausigen Frauenärztin und ehrlich gesagt glaube ich, dass es stimmt. 



Wertung: *****
Inhalt: *****
Spannung: *****
Anspruch: *****
Katharina Rappmund
Pendo; München, Zürich; 2012
284 Seiten

Klappentext: Messerscharf und mutig berichtet Katharina Rappmund haarsträubende, lustige und anrührende Geschichten aus dem Kreißsaal, der nächtlichen Notaufnahme und diversen Krankenhaus-Besenkammern. Da bekommen Frauenärztinnen Kinder auf dem Krankenhausparkplatz, Männer wollen Viagra für ihre Geliebte und Spezialisten brüsten sich: "Ich hab noch jeder ein Kind gemacht!" Es wird gesaugt, geschnitten, geliebt und geboren. Mitten aus dem Leben, dramatisch, komisch, absurd.





Das Geisterhaus (Roman)

Familiensaga mit wunderbar skurrilen Charaktären und höchstem Lesegenuss

Meine Rezension: Ich mag die Art zu schreiben Isabel Allendes sehr und ich finde Das Geisterhaus ist ein erstaunliches Buch. Deshalb habe ich es gerne wieder einmal in die Hand genommen, um in die spannende Familiengeschichte des Esteban Truebas, einem Großgrundbesitzer in Chile, einzutauchen.
Das für mich faszinierende an dem Buch ist die mystisch, unbeschwerte Art mit der Allende die Geschichte von vier Generationen einer Familie zeichnet. Mit unbeschwert meine ich die Kunst wie sie es schafft, selbst schlimmen Schicksalsschlägen (Tod, Vergewaltigung, Schläge) das Tragische zu nehmen und es als Meilensteine in das Buch einwebt, welche zu der Familienhistorie gehören. Es ist nämlich genau so im Leben, dass dieses einfach weiter geht, dass der Mensch aufsteht und weiter geht und sein Leben nach einem Trauma - vielleicht verändert - aber dennoch weiter lebt. Mit mystisch meine ich die besonderen Gaben Claras, der Frau Trubeas, die ganz selbstverständlich die Zukunft vorhersagt oder Dinge schweben lässt. 
Für mich teilt sich das Buch in zwei Bereiche: die erste Hälfte, von Claras Kindheit bis zu ihrem Tod, ist von einer gewissen Leichtigkeit und sprachlichen Buntheit. Es beschreibt den Aufstieg Esteban Trubeas, der auch von einigen Schicksalsschlägen geprägt ist. Es zeichnet ein schönes, romantisches Bild Chiles vor dem zweiten Weltkrieg. 
Mit Claras Tod scheint sich das Blatt zu wenden, sowohl politisch in Chile als auch in weiterer Folge innerhalb der Familie die langsam auseinander bricht. Das Buch bekommt nun eine Ernsthaftigkeit die es in der ersten Hälfte nicht hatte. Esteban Trueba, seine drei Kinder und seine Enkelin kämpfen um die Gerechtigkeit im Lande, um ihren Besitz und untereinander. 
Die vielen verschiedenen Personen, Charaktäre, Lebensgeschichten und Schicksale in diesem Buch sind eine Meisterleistung, ihre Verwebung miteinander eine Lesegenuss und nebenbei die politische Entwicklung Chiles, die dem Buch das ernsthafte, realistische geben. 
Ein Buch, dass ich jedem der gerne liest als "must-read" ans Herzen lege.



Wertung: *****
Inhalt: *****
Spannung: *****
Anspruch: *****

Isabel Allende
Suhrkamp; Frankfurt am Main; 1984
500 Seiten

Kalppentext: Eine Familiensage, die zum Welterfolg wurde: Über vier Generationen hinweg zählt Isabel Allende die wechselhafte Geschichte der Familie des chilenischen Patriarchen Esteban Trueba und seiner hellsichtigen Frau Clara und führt uns mit der ihr eigenen Fabulierkunst durch eine Zeit, der persönliche Schicksale und politische Gewalt eng miteinander verwoben sind.